Aufruf zum Frauen*kampftag 2017

Am Mittwoch, den 8. März 2017, findet in Hannover anlässlich des Frauen*kampftages eine Demonstration statt, die wir Euch ans Herz legen wollen. Die Demo der Linksjugend ’solid Hannover wird auch einen linksradikalen Block aufweisen, zu dem unsere Genoss*innen von Kritik und Subversion Hannover, JXK Hannover und Autonomes Feministisches Kollektiv aufrufen. Warum mensch dorthin gehen sollte, kann dem nachfolgenden Aufruf entnommen werden.

Demo | 08.03.2017 | 18 Uhr | Bahnhofsvorplatz | Hannover
Der Aufruf ist nachfolgend dokumentiert:

Weltweit erstarken antifeministische und antiemanzipatorische Bewegungen (in unterschiedlichen Ausprägungen bspw.: AfD, Trump, Erdogan, IS) und versuchen regressive Geschlechterrollen zu reaktualisieren. Dieses Geschlechterverhältnis ist geprägt von strengen Normen, denen sich alle Menschen anpassen müssen. Dies bedeutet Entrechtung, Diskriminierung, Ausschluss und Gewalt an Frauen* und allen, die sich diesen Rollen widersetzen wollen oder einfach nicht in ihr Muster passen. Frauen* wird die Selbstbestimmung über den eigenen Körper entzogen, sie werden aus der gesellschaftlichen Öffentlichkeit in Haushalte verdrängt, ihnen wird gesellschaftliche Teilhabe verwehrt, ihnen wird eine untergeordnete Rolle gewaltsam aufgenötigt. Dies umfasst also sowohl einen strukturellen Ausschluss als auch direkte körperliche und psychische Gewalt. Wir fordern dagegen einen radikalen Feminismus, der sowohl Geschlechterhierarchien auf allen Ebenen ablehnt, als auch den Zwang zur Zuordnung zu traditionellen Geschlechterrollen.

Die politischen Akteure des Antifeminismus (von Konservativen über neuer Rechte, aber auch Islamisten) stehen dabei nicht bloß für eine geschlechtliche Diskriminierung, sondern propagieren auch rassistische oder religiöse Ausschlüsse. Unser Feminismus ist antirassistisch, was bedeutet, dass wir sexistische Verhältnisse in allen Gesellschaften kritisieren und bekämpfen wollen. Dies bedeutet auch, dass Sexismus nicht nur auf ein Problem der vermeintlich Anderen (Muslime, Geflüchtete, “Nafris”) reduziert werden darf.

Gleichzeitig muss unser Feminismus den Zusammenhang zwischen Patriarchat und Kapitalismus erkennen und darf nicht bei der Forderung nach gleichen Löhnen stehen bleiben. Der Ausschluß vom gesellschaftlichen Reichtum betrifft vor allem Frauen*, doch ist er in kapitalistischer Vereinzelung, Konkurrenz und Marktlogik strukturell angelegt. Gleichzeitig positionieren wir uns gegen alle Ausschluss- und Gewaltverhältnisse, die einem guten Leben für alle entgegenstehen.

Wir sind solidarisch allen feministischen Kämpfen – weltweit – in allen Lebensbereichen!
Feminismus in die Offensive!